1. Pädagogisches Konzept – Vorbemerkungen
„Kinder stark machen für ihr Leben“ – das ist die Intention unserer Schule. Das bedeutet, Schülerinnen und Schüler in ihrer Persönlichkeit zu stärken und zu festigen, ihnen Möglichkeiten und Hilfen zu geben, ihre eigenen Fähigkeiten und Stärken zu entdecken und auszubauen und sie dadurch auf ihren späteren Lebensweg optimal vorzubereiten.
Wir wollen Kinder zu demokratisch handelnden Menschen erziehen, die fähig und willens sind Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.
Unsere Gemeinschaftsschule ist eine Schule, die für alle Schülerinnen und Schüler offen ist und ihnen unterschiedliche Perspektiven bietet. Wir bereiten sie sowohl auf einen Bildungsabschluss der Sekundarstufe I (Förderschulabschluss, Hauptschulabschluss, Mittlerer Abschluss) und einen möglichen Übergang in eine Ausbildung im dualen System vor als auch auf den Übergang in die gymnasiale Oberstufe. Mit ortsansässigen Schulen wird zusammen gearbeitet.
Für die Vorbereitung auf den Übergang von der Schule in einen Beruf kooperiert unsere Schule im Rahmen der Berufsorientierung eng mit der Berufsberatung und Unternehmen, Ausbildungsbetrieben und anderen ausbildenden Institutionen.
Mit einem breit gefächerten Angebot und individualisierten Fördermaßnahmen und Anforderungen kann jede Schülerin und jeder Schüler ihr bzw. sein persönliches Bildungsprofil erwerben, um den für sich höchstmöglichen Bildungsabschluss zu erreichen.
Dieses Ziel wird durch die Selbstorganisation des Lernens und durch die Vielfalt der angebotenen Lernwege (Projekte, Werkstattarbeit, Lernen an Stationen, Planarbeit etc.) erreicht.
Die Arbeit mit Kompetenzrastern und Portfolios (individuelle Leistungsnachweise) unterstützt die Individualisierung des Lernens und die Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler.
Ein wichtiger Grundsatz der pädagogischen Arbeit unserer Schule ist neben der Forderung und Förderung des Individuums auch die Arbeit im Team.
Schülerinnen und Schüler arbeiten in Zweierteams oder in Gruppen, bilden Lern- und Projektgruppen und unterstützen sich gegenseitig, um ihre individuellen Fähigkeiten ausbauen zu können.
Lehrkräfte bilden Jahrgangsteams, um einerseits individuelles, andererseits gemeinsames und auch fächerübergreifendes Lernen realisieren zu können.
Vielfalt macht stark. Unsere Schülerschaft setzt sich aus Kindern unterschiedlicher Kulturen und Religionen sowie unterschiedlicher Leistungspotentiale zusammen. Wir begreifen diese Vielfalt als Bereicherung.
Erfolgreiches Lernen kann nur in einer Atmosphäre von Toleranz und gegenseitigem Respekt stattfinden. Integration ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit. Die Schülerinnen und Schüler werden möglichst im Klassenverband unterrichtet.
Unsere Schule ist eine Ganztagsschule. Durch verschiedene Angebote im Wahlpflichtbereich und durch vielfältige Nachmittagskurse sollen unsere Schülerinnen und Schüler persönliche Neigungen und Fähigkeiten erkennen und vertiefen und persönliche Bildungsprofile erwerben. Sie sollen lernen ihre Freizeit abwechslungsreich und sinnvoll zu gestalten.
Außerdem leisten die Kursangebote zusätzlich zum Unterricht wichtige Beiträge zur Berufsorientierung, Gewalt- und Drogenprävention, Fitness, Gesundheits- und Kunsterziehung, musikalischen Erziehung und zum Erwerb sozialer Fähigkeiten.
Unsere Intentionen und Ziele werden durch ein vielseitiges pädagogisches Konzept umgesetzt und erreicht.
2. Formen gemeinsamen Lernens
Der Unterricht für die Schülerinnen und Schüler unserer Gemeinschaftsschule findet grundsätzlich gemeinsam statt. Soweit möglich wird durch binnendifferenzierende Maßnahmen gewährleistet, dass die unterschiedlichen Bildungsvoraussetzungen angemessen berücksichtigt werden, damit jeder nach seinen individuellen Möglichkeiten gefordert und gefördert werden kann.
Um das zu erreichen, muss ein offener und schülerorientierter Unterricht angeboten werden, der von den Lehrkräften eines Jahrgangs organisiert, durchgeführt und evaluiert wird. Der Unterricht soll in möglichst vielen Fächern in Doppelbesetzung erteilt werden.
Dafür bilden die Lehrkräfte eines Jahrgangs ein Team, das die Klassen möglichst kontinuierlich bis Ende Klasse 10 begleitet. Das Team berät und bestimmt die Möglichkeiten und Verfahrensweisen des individuellen Unterrichts, der individuellen Förderung leistungsschwächerer sowie leistungsstärkerer Schülerinnen und Schüler und berät über eine konsequente Fortsetzung der Unterrichtsverfahren. Es erstellt individuelle Lernpläne, die in Gesprächen mit Schülerinnen und Schülern sowie Eltern entwickelt und beraten werden.
Außerdem entscheidet das Jahrgangsteam über klasseninterne Lerngruppen, die nach heterogenen Gesichtspunkten zusammengestellt werden. Dabei berücksichtigt es die Bildungsstandards zur Erreichung der unterschiedlichen Schulabschlüsse.
Das Team entscheidet über inhaltliche und methodische Schwerpunkte, die zur Erreichung der unterschiedlichen Anspruchsebenen nötig sind. Dafür werden verschiedene methodische Schwerpunkte gewählt. Die verschiedenen Lernangebote sind Einzel-, Partner-, Gruppenarbeit, fächerübergreifende Projektarbeiten, selbst gewählte Hausarbeiten, Freiarbeit, Wochenplanarbeit, gebundener Unterricht.
Unsere Gemeinschaftsschule berücksichtigt auch die individuelle Betreuung von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Die Förderschullehrkräfte unterstützen das Jahrgangsteam bei der Planung und Durchführung des Unterrichts. Dieser findet unter anderem in den Kernfächern Deutsch, Mathematik und Englisch in Doppelbesetzung statt.
2.1 Klassen 5/6
Der Unterricht in den Klassenstufen 5 und 6 findet gemeinsam im Klassenverband statt. Dabei finden Formen der Binnendifferenzierung besondere Berücksichtigung, die gewährleisten, dass die leistungsschwächeren wie auch die leistungsstärkeren Schülerinnen und Schüler individuell gefördert und gefordert werden.
Methodentraining, soziales Lernen, selbstständiges Lernen und Projektarbeit sind fester Bestandteil des Unterrichts in allen Jahrgangsstufen, aber gerade soziales Lernen und Methodentraining stehen zu Beginn der 5. Klasse im Vordergrund.
2.2 Klassen 7-10
Die individuelle Förderung in den Klassenstufen 7-10 soll je nach pädagogischer Situation im jeweiligen Jahrgang entweder durch binnendifferenzierende Lernangebote oder durch äußere Differenzierung erreicht werden.
Für die Fächer im Einzelnen ist Folgendes geplant:
Mathematik / Englisch / Deutsch
In den Fächern Mathematik und Englisch findet der Unterricht auf mindestens zwei lehrplanbezogen definierten Anspruchsebenen ab Jahrgangsstufe 7 statt. Im Fach Deutsch wird spätestens ab Jahrgangsstufe 9 auf mindestens zwei lehrplanbezogen definierten Anspruchsebenen unterrichtet.
Es soll ab Klasse 7 von der pädagogischen Situation im jeweiligen Jahrgang abhängig gemacht werden, ob für den Kernunterricht eine innere Differenzierung ausreicht, um allen Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden, oder ob zum Teil auch eine äußere Differenzierung notwendig ist. Für den Fall der äußeren Differenzierung werden die Schülerinnen und Schüler auf Grundlage der Leistungen im vorangegangenen Unterricht Grund- und Erweiterungskursen zugeteilt.
Weltkunde
Der Unterricht findet von Klassenstufe 7 bis einschließlich 10 im Klassenverband statt. Binnendifferenzierende Verfahren kommen zur Anwendung.
Naturwissenschaften
Der naturwissenschaftliche Unterricht (Nawi) erfolgt im Klassenverband. Binnendifferenzierende Verfahren kommen zur Anwendung.
Ab Jahrgangsstufe 7 entscheidet die Fachkonferenz über die Fortführung des naturwissenschaftlichen Unterrichts. Spätestens ab Jahrgangsstufe 9 wird der Unterricht auf mindestens zwei lehrplanbezogen definierten Anspruchsebenen erteilt.
Ästhetische und Technische Bildung
Der Unterricht findet im Klassenverband statt. Zusätzliche Angebote erfolgen in den Wahlpflichtunterrichtsbereichen I und II.
Sport
Durch Binnendifferenzierung sollen die Schülerinnen und Schüler individuell gefördert werden. Es wird angestrebt, ab Klasse 7 eine Stunde im Klassenverband und zwei Stunden in themenzentrierten Kursen (z.B. Turnen, Fußball usw.) zu unterrichten.
3. Qualitätssicherung
Durch Lernpläne und unser Förderkonzept ermöglichen wir den Schülerinnen und Schülern einen möglichst hohen Schulabschluss und den Übergang zur gymnasialen Oberstufe. Dazu arbeiten wir mit ortsansässigen Schulen zusammen.
Der Unterricht orientiert sich stets an den Anforderungen der jeweiligen Bildungsstandards sowie Lehrplänen. Dazu werden in den Fachkonferenzen Stoffverteilungspläne erstellt.
Schülerinnen und Schüler unserer Schule werden angemessen gefordert und gefördert, indem wir hauptsächlich binnendifferenzierende Maßnahmen anwenden. Bei der Zusammensetzung der Klassen achten wir darauf, dass die Schülerinnen und Schüler in Bezug auf Schulartempfehlung, Geschlecht u.a. ausgewogen verteilt werden.
Die Klassenkonferenz legt fest, auf welcher Anspruchsebene die einzelnen Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden. Ein Wechsel der Anspruchsebene ist möglich und wird zeitnah überprüft. Grundlage dafür bilden die unterschiedlichen erbrachten Leistungsnachweise (siehe Punkt 4).
Sowohl bei Binnendifferenzierung als auch bei äußerer Differenzierung passen wir inhaltliche sowie methodische Schwerpunkte den unterschiedlichen Anspruchsniveaus an. Es finden verschiedene Formen des offenen Unterrichts Anwendung, um den individuellen Lernvoraussetzungen gerecht zu werden (Methodenlernen, Wochenplanarbeit, Stationenlernen etc.).
4. Formen der Leistungsbeurteilung
Zu Beginn der 5. Klassenstufe soll die Lernausgangslage der Schülerinnen und Schüler mit Hilfe geeigneter Verfahren ermittelt werden. Dies erfolgt im Hinblick auf die Zielsetzung, den Differenzierungsbedarf zu diagnostizieren und individuelle Lernangebote machen zu können.
Leistungsnachweise / Leistungsbeurteilung
Die Leistungsmessung erfolgt durch Klassenarbeiten sowie Bewertung von Unterrichtsbeiträgen, entsprechend den Lehrplänen der Fächer sowie den
Bildungsstandards. Darüber hinaus sollen weitere Verfahren der Leistungserfassung
und -dokumentation eingesetzt werden (z.B. Portfolio, Projektpräsentation, Jahresarbeiten etc.). Für Klassenarbeiten und andere Leistungsnachweise werden die Noten für Fächer, die auf unterschiedlichen Anspruchsniveaus unterrichtet werden, gemäß der Übertragungsskala gegeben. Die Arbeiten werden bei binnendifferenzierendem Unterricht unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Anspruchsebenen erstellt. Die Fachkonferenzen bestimmen die prozentuale Verteilung nach der Übertragungsskala für die Leistungsnachweise.
Zeugnisse
Ab Klassenstufe 5 erhalten die Schülerinnen und Schüler jeweils zum Ende der Schulhalbjahre ein Notenzeugnis. Die Zeugnisse enthalten zusätzlich u. a. Aussagen über die jeweilige Sach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz des Kindes.
Feedbackkultur
Mindestens einmal im Schuljahr erfolgt eine Rückmeldung an alle Schülerinnen und Schüler zum individuellen Leistungsstand, verbunden mit Empfehlungen zur Leistungssteigerung. Erläuternde Gespräche (z.B. zu Lernplänen) werden bedarfsorientiert angeboten. Die Schülerinnen und Schüler sollen vermehrt in die Leistungsbeurteilung mit einbezogen werden.
5. Offenes Ganztagsangebot an der Gemeinschaftsschule
Mit dem Offenen Ganztagsangebot erweitert unsere Gemeinschaftsschule durch Förder-, Betreuungs- und außerschulische Bildungsangebote die Bildungschancen von Schülerinnen und Schülern und bietet ihnen sinnvolle Freizeitbeschäftigungsmöglichkeiten an. Das Mittagessensangebot erleichtert die Situation von berufstätigen und/oder allein erziehenden Eltern. Wir erhoffen uns durch attraktive Nachmittagsangebote eine größere Identifizierung der Schülerinnen und Schüler und ihrer Eltern mit der Schule und damit positive Auswirkungen auf den Vormittag. Es wird eine möglichst enge Verzahnung von Pflichtunterricht und freiwilligen Nachmittagsangeboten angestrebt.
Folgende Zielsetzungen sind mit unserem Ganztagsangebot verbunden:
- sinnvolle Freizeitgestaltung
- Ausweitung des erzieherischen Einflusses der Schule
- Entlastung berufstätiger Eltern
- Schülerinnen und Schüler identifizieren sich mehr mit der Schule
- weniger Vandalismus
- Förderangebote für gute und schwache Schülerinnen und Schüler
- Erweiterung des Horizonts der Schülerinnen und Schüler, u. a. durch musische Angebote
- Förderung in Deutsch als Zweitsprache
- Förderung in der Muttersprache (türkisch, russisch, …)
- Gesunderhaltung durch sportliche Betätigung
- Gesunderhaltung durch regelmäßige Mahlzeiten
- Legasthenie-Förderung
- Erweiterung der Medienkompetenz
Zur Durchführung
An vier Nachmittagen in der Woche können Schülerinnen und Schüler freiwillig Angebote zur musisch-künstlerischen Erziehung, Spiel-, Sport- und Betreuungsangebote sowie Fördermaßnahmen nutzen. An diesen Tagen wird jeweils mittags von 13.05 Uhr bis 13.30 Uhr eine kostengünstige warme Mahlzeit angeboten. Kinder, die nicht an der Mittagsmahlzeit teilnehmen, haben die Möglichkeit, ein Bewegungsangebot in der Sporthalle oder ein Spielangebot in der „Pädagogischen Insel“ wahrzunehmen. Anschließende Kurse laufen in der Regel als doppelstündige Veranstaltungen in zwei Zeitblöcken: von 13.30 Uhr bis 15.00 Uhr und von 15.00 Uhr bis 16.30 Uhr. Offene Angebote können im Freizeithaus und in der Mensa bis ebenfalls 16.30 Uhr von jeder Schülerin und jedem Schüler genutzt werden.
Da die Hauptschule Koppeldamm seit Beginn des Schuljahres 2004/2005 ein Offenes Ganztagsangebot vorhält, haben sich feste Kooperationen z.B. mit dem örtlichen Sportverein (EMTV) oder dem DRK etabliert. Die Kooperation mit einem in der Nähe liegenden Reiterhof wird angestrebt. Ein Stamm von qualifizierten Freizeitmitarbeitern ist vorhanden und wird erweitert.
An der Realschule Nord werden seit Jahren Freizeitangebote (Theater-AG, Tanz-AG, Betreuung der Homepage) durch ältere und qualifizierte Schülerinnen und Schüler angeboten. Diese Angebote wollen wir aufrechterhalten.
Die Nutzung von Computern, Bücherei und Lernwerkstätten im Freizeithaus ist für Schülerinnen und Schüler auch außerhalb der Kurse möglich, um ein eigenständiges Lernen zu fördern. Ein Ruheraum dient der Entspannung.
6. Sonstiges
6.1 Wahlpflichtunterricht
Um individuell effektiv fördern zu können, spielen bei der Auswahl und Belegung der Kurse auffallende Begabungen, besondere Leistungsbereitschaft und selbst gewählte Interessensschwerpunkte bei Schülerinnen und Schülern eine zentrale Rolle. Die Wahlpflichtbereiche, deren Inhalte sich von denen des Kernunterrichts abgrenzen, werden gemäß Vorgabe der GemVO, der Kontingentstundentafel und des WPU-Erlasses organisiert und vor der Planung und Implementierung für den 7. Jahrgang mit der zuständigen Schulaufsicht abgestimmt.
Die Schülerinnen und Schüler werden frühzeitig vor der Kurswahl des 4-jährigen WPU von Stufe 7 bis 10 an einem Auswahlprozess beteiligt, um so ihren Interessen im Rahmen der Angebotsmöglichkeiten möglichst gerecht zu werden und optimale Lernerfolge und Kompetenzerweiterungen zu erzielen. Der Wahl des Wahlpflichtunterrichts ist eine eingehende Beratung der Schülerinnen und Schüler sowie der Eltern vorgeschaltet.
Französisch wird als 4-stündiger, jahrgangsweise aufbauender Kurs angeboten. Schülerinnen und Schüler, die bereits in den Jahrgangsstufen 5 und 6 auf dem mittleren oder höheren Anforderungsniveau gute Leistungen, insbesondere in den Kernfächern, erbracht haben, werden ermuntert, Französisch als zweite Fremdsprache zu wählen. Bei Anstreben des Bildungsabschlusses an einem allgemeinbildenden Gymnasium wird den Schülerinnen und Schülern empfohlen, Französisch als WPU durchgängig vierstündig zu belegen. Neben dem Angebot einer zweiten Fremdsprache sehen wir in unserer Schule Schwerpunkte in folgenden Bereichen:
- Technik
- Musik und Ästhetische Bildung
- Gesellschaftswissenschaften
- Naturwissenschaften
- Arbeit, Wirtschaft, Berufsförderung, Hauswirtschaft, Sport und Gesundheitsförderung
6.2 Berufs- und Lebensorientierung
Aufgrund der veränderten Anforderungen des Übergangs von der Schule in die berufliche Bildung legt die Gemeinschaftsschule einen besonderen Schwerpunkt auf die schulische Berufsorientierung. Zentrales Ziel der Berufsorientierung ist die Verbesserung der Ausbildungsfähigkeit und die Vorbereitung auf den Übergang ins Berufliche Gymnasium.
Schon in der Orientierungsstufe lernen die Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Berufe kennen. Ab Klasse 5 bearbeiten sie im Fach Weltkunde berufsbezogene Themen und lernen ab Klasse 8 durch Eignungs- und Neigungstests ihre persönlichen Stärken und Schwächen kennen. Steuerungsinstrument in diesem Prozess ist der Berufswahlpass. Er hilft den Schülerinnen und Schülern, den Übergang von der Schule ins Berufsleben zu meistern.
Wichtige Säulen der Berufsorientierung sind Berufsfelderkundungen in der Berufliche Schule Elmshorn („Projekt Auswildern“) sowie zweiwöchige Betriebspraktika in den Klassenstufen 8 und 9. Die Praktika werden durch die betreuende Lehrkraft – in der Regel die Klassenleitung – ausführlich vorbereitet, begleitet und ausgewertet.
Bewerbungstrainings, Betriebserkundungen und die enge Zusammenarbeit mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit und Betrieben ermöglichen den Schülerinnen und Schülern, sich angemessene Kriterien für die Berufswahl zu erarbeiten.
Informationsveranstaltungen zu verschiedenen Berufen finden in der Schule und auf Betriebserkundungen statt. Die Eltern sind in den Berufswahlprozess eingebunden.
Die Zusammenarbeit mit der Beruflichen Schule des Kreises Pinneberg wird ausgebaut, um zu gewährleisten, dass die Schülerinnen und Schüler bessere Voraussetzungen mitbringen, um anschließend Berufsfachschulen bzw. berufliche Gymnasien zu besuchen.
6.3 Kooperation
Um einen reibungslosen Übergang in die Sekundarstufe I zu ermöglichen, erfolgen Hospitationen und gegenseitige Konferenzbesuche mit den benachbarten Grundschulen. Zudem erfolgt mit der Grundschule Kaltenweide und der Friedrich-Ebert-Schule eine gemeinsame Lehrerausbildung.
Das Förderzentrum Paul-Dohrmann-Schule unterstützt unsere Schule seit Jahren personell und beratend bei Schülern und Schülerinnen mit Lernschwierigkeiten.
Eine enge Zusammenarbeit erfolgt auch mit der Beruflichen Schule des Kreises Pinneberg in Elmshorn.
Eine engere Zusammenarbeit für den Übergang in die Sekundarstufe II muss mit den beiden Gymnasien verabredet werden. Vor allem der Übergang in die Oberstufe der zweiten Gemeinschaftsschule in Elmshorn muss abgestimmt und gestaltet werden.
Die vorhandenen Kooperationen der beiden zusammengeführten Schulen (z.B. mit dem EMTV) werden fortgeführt und ausgebaut.
6.4 Fachkonferenzarbeit
Es findet pro Halbjahr eine gemeinsame Fachkonferenz aller Jahrgangsstufen statt.
Die Fachkonferenzen legen verbindliche Kriterien für die Leistungsbeurteilung fest.
Sie entwickeln verbindliche Konzepte für fächerübergreifende Lernbereiche unter Berücksichtigung der Lehrpläne und Bildungsstandards.
Alle Beschlüsse der Fachkonferenzen werden protokolliert.
6.5 Lehrkräfteeinsatz
Es werden möglichst Lehrkräfte mit unterschiedlichen Ausbildungsgängen in allen Fächern parallel eingesetzt, um den verschiedenen Anspruchsebenen gerecht zu werden und bei Bedarf äußere Differenzierung in den einzelnen Lernbereichen zu ermöglichen.
Die Fachlehrkräfte der jeweiligen Jahrgangsgruppen bilden ein Team, das sich über Lehrplanarbeit, Bildungsstandards, Notengebung, Binnendifferenzierung, Projektarbeit, Methodentraining und Fördermaßnahmen verständigt und diese verpflichtend umsetzt.
6.6 Fortbildungsplanung
Die Lehrkräfte nehmen regelmäßig an Fortbildungen teil und öffnen sich neuen Unterrichtsformen. Sie nehmen Angebote des IQSH zu schulinternen Fortbildungen wahr.
Die Teilnahme an Fortbildungen wird schulintern dokumentiert.
In den Fachkonferenzen werden die Ergebnisse von Fortbildungen vorgestellt.
Bestehende Fortbildungskonzepte werden evaluiert und in die neugegründete Gemeinschaftsschule übernommen.
Unsere Gemeinschaftsschule bleibt Ausbildungsschule und nutzt weiterhin die Kompetenz erfahrener Mentoren und Mentorinnen.
6.7 Evaluation
Das hiermit vorgelegte Konzept wird in den Fachkonferenzen und in der Lehrerkonferenz regelmäßig evaluiert und hinterfragt. Nur so kann ein lebendiger Prozess der Schulentwicklung stattfinden.
Der Schulkonferenz wird einmal im Jahr Bericht erstattet über die Umsetzung und die Evaluation des pädagogischen Schulkonzeptes.
Stand 09.06.2009