Der WPU Weltkunde 10 hat unter der Leitung von Carola Rodermund im 1. Halbjahr bereits an zwei besonderen Veranstaltungen teilgenommen. Im November 2015 waren wir beim Elmshorner Industriemuseum und erlebten dort eine Führung durch Elmshorn zum Thema “Elmshorn unter dem Hakenkreuz“. Anfang Dezember 2015 war der Jugendoffizier der Bundeswehr Michael Picker aus Appen zwei Schulstunden bei uns zu Besuch und erläuterte uns sehr anschaulich den Syrien-Konflikt. Dieses Thema suchte sich der WPU-Kurs selbst aus. Eine dritte besondere Veranstaltung im 2. Halbjahr wird ein Berlin-Besuch im März 2016 sein (mit Besuch der Gedenkstätte Bernauer Straße und Besuch des Reichstagsgebäudes mit Plenardebatte).
Mehr zu den beiden ersten Veranstaltungen im 1. Halbjahr von Svea Knutzen und Jannis Prühs aus dem WPU-Kurs ….
„Die WPU -Weltkunde des zehnten Jahrgangs machte am 12. November 2015 eine zweistündige Stadtführung mit einem Angestellten aus dem Industriemuseum. Das Thema dieser Führung war „Elmshorn unter dem Hakenkreuz“ sowie „Verfolgung und Widerstand im Nationalsozialismus“. Unsere Tour begann direkt am Industriemuseum, wo uns kurz über die damaligen Arbeitsverhältnisse in der Arbeiterfabrik erzählt wurde.
Der zweite Anhaltspunkt unserer Tour war das alte Rathaus, wo wir einige Fotos vom damaligen Marktplatz sahen. Von dort aus gingen wir dann zur alten Synagoge an der Ost-Westbrücke, in die wir auch reingingen, um uns die darin hängenden Bilder und Infotafeln anzusehen. Danach durften wir den dahinter liegenden Friedhof besichtigen. Aus Respekt vor den dort ruhenden Toten konnten die Jungs eine Kippa tragen. An den Gräbern konnte man verschiedene Symbole und Steine sehen, die dort hingelegt wurden. Die Steine legten wahrscheinlich Verwandte dorthin, wenn sie dort gewesen sind.
Danach ging es zur jetzigen Bismarckschule, bei der uns der Guide grundsätzliche Informationen über die Schule gab.
Nach einer kleinen Pause gingen wir in die Kirchenstraße und sahen dabei Stolpersteine, die zeigen sollten, wo jüdische Bürger und Kommunisten lebten, die weggebracht und ermordet wurden. So kann nicht geleugnet werden, dass es zu solchen Übergriffen und Ungerechtigkeiten auch hier in Elmshorn kam. Wir sahen den kleinen, goldenen, beschrifteten Stolperstein vor dem Haus Nr. 4 in der Kirchenstraße.
Am Ende unserer Führung gingen wir zur Nikolaikirche, wo wir erfuhren, dass es am 03. Mai 1945 zu einem Aufstand seitens der Elmshorner Bürger kam, die genug von der Nationalsozialistischen Führung ihrer Stadt hatten. Dabei kletterten zwei Männer auf den Kirchturm der Nikolaikirche und hängten dort weiße Bettlaken als Flaggen auf, die die Kapitulation der Elmshorner symbolisieren sollten. Dies wurde der Abschluss unserer Führung und unseres recht umfangreichen Einblicks in die Zeit des Nationalsozialismus in Elmshorn.“
von Svea Knutzen, 10c
„Am 02.12.2015 war der Bundeswehroffizier Michael Picker in unserem WPU zwei Stunden zu Gast. Er ist zu uns gekommen, um uns etwas über den Syrien-Konflikt und den kommenden Bundeswehreinsatz zu erzählen.
Herr Picker war selbst für einige Monate in Afghanistan im Einsatz und bildet nun junge Menschen zu Soldaten aus.
In Syrien herrscht schon seit einiger Zeit Krieg zwischen zwei großen Gruppen. Zum einen der syrische Staatspräsidenten Baschar al-Assad mit seiner Armee und zum anderen der Islamische Staat (IS). Ihr Hauptproblem ist die Religions-und Machtverschiedenheit der einzelnen Gruppen. Baschar al-Assad gehört der Religionsgemeinschaft der Alawiten an, so wie auch weitere 5% der Bevölkerung. Der IS hingegen ist sunnitisch geprägt, wie 85% der Bevölkerung in Syrien.
Der Islamische Staat entstand im Jahr 1999 im Irak als Nebengruppe der Terrororganisation Al-Qaida.
Der IS besitzt 30-80.000 Kämpfer und die Stadt Rakka wurde als Hauptstadt ernannt. Durch den Verkauf von Öl, Geiseln und Kunstwerken, aber auch durch eingenommene Steuern erwirtschaftet der IS schätzungsweise 3 Mio $ pro Tag. Dadurch können sie neue Waffen und Fahrzeuge kaufen. Zudem nutzen sie zurück gebliebene Waffen der Amerikaner aus dem Irak-Krieg. Jeder, der sich gegen sie stellt, wird bekämpft, wie z.B die Kurden an der Grenze zur Türkei.
Auch die NATO hat sich schon an Angriffen gegen den IS beteiligt. Deshalb kam es zu den Terroranschlägen in Paris. Da das europäische Wertesystem bei den Terroristen verhasst ist.
Nun will auch Deutschland die Nato-Partner unterstützen, indem sie eine Fregatte, ein Tankflugzeug, mehrere Aufklärungsjets und 1.200 Soldaten in den Nahen Osten schicken. Man will den IS intelligent bekämpfen, indem die Geldeinnahmequellen zerstört werden. So kann der IS vernichtet werden.
Wir bedanken uns nochmal bei Herrn Picker, dass er sich für uns Zeit genommen und uns viele Informationen über die Syrien-Krise gegeben hat.“
von Jannis Prühs, 10b
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